Roermond

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Vielleicht hatte ich den falschen Zeitpunkt gewählt, um Roermond kennenzulernen? An diesem Tag fuhren ein Teil der Züge nicht und der Zug nach Maastricht fuhr nur bis Roermond, so dass alle mit mir aus dem Bahnhof drängten, um in die Ersatzbusse umzusteigen. Also stand ich dann auf dem Stationsplein, wo sich auch mein Hotel befand, worüber ich an anderer Stelle berichten werde.

Amsterdam in Roermond

Amsterdam in Roermond

Nach dem Check-in ging’s gleich in die Stadt. Ich war gespannt auf Roermond, bis jetzt war ich nur mal mit dem Zug durchgefahren. Was brachte mich hierher? Ein gewisser Herr Cuypers. Wer? Der Architekt des Hauptbahnhofs und des Rijksmuseums in Amsterdam :-). Mein morgiger Tag wird ganz in seinem Zeichen stehen und ich werde Simone von nach-holland endlich mal persönlich treffen, darauf freue ich mich schon.

leere Straßen in Roermond

leere Straßen in Roermond

Vom Stationsplein gelangt man direkt in die Einkaufsstraßen von Roermond, die komplett Fußgängerzone sind. Ich bin verwundert, dass es so leer ist. Die Uhr zeigt etwas um 18:00 Uhr. In Holland war um diese Zeit jede Menge los, nur hier nicht? Komisch.

das Paradies in Roermond

Das Paradies?

leere Straßen in Roermond

Ich ließ mich treiben und fand die Münsterkirche auf dem Munsterplein, dort sah man noch die Reste des Wochenmarktes. Hier und da war ein Tisch besetzt, aber auch hier war nicht wirklich viel los. Und da – ´t Paradies. Hier soll also das Paradies sein?? Dahinter verbirgt sich schließlich eine Seniorenbegegnungsstätte. Auch der Prinsenhof befindet sich in der Nähe. Was mir aber besonders an dem Platz gefällt, ist der Pavillion direkt vor der Kirche.

die Münsterkirche mit Pavillion in Roermond

die Münsterkirche mit Pavillion in Roermond

Dann beschloss ich, den kleinen angrenzten Straßen zu folgen und fand Patrizierhäuser, die ich nur als Grachtenhäuser bis jetzt kannte. Nur hier konnte ich noch keine Grachten sichten. Durch Zufall stand ich irgendwann vor einem staatlichen Gebäude, bei dem es sich um die ehemalige Orangerie (heute Theaterhotel de Oranjerie) handelte. Von hier aus lief ich in Richtung Cuypershuis und fand dieses Bild an einer Häuserwand, was mich sehr an Loriot erinnerte.

die ehemalige Orangerie - heute das Theaterhotel de Oranjerie

die ehemalige Orangerie – heute das Theaterhotel de Oranjerie

das Comic an der Häuserwand, was an Loriot erinnert

Das große wellenförmige Gebäude gegenüber vom Cuypershuis ist tatsächlich das Finanzamt, da mußte ich schmunzeln. Ob Herr Cuypers auch alles immer fleißig versteuert hat??

das Finanzamt gegenüber vom Cuypershuis

das Finanzamt befindet sich gegenüber vom Cuypershuis

das Cuypershuis von der Straße aus

das Cuypershuis

Nun wollte ich gern die Straßenseite wechseln, was sich schließlich als ziemliche Herausforderung herausstellte. Es gab keine Fußgängerampel und ich mußte mich erstmal wieder an die vielen Radfahrer gewöhnen, die gern so fahren wie sie möchten. Das ist man von Deutschland eher nicht gewöhnt. Ich betrachtete das Cuypershuis von außen und war schon auf ein näheres Kennenlernen am morgigen Tag gespannt.

Cuypershuis - der Haupteingang

Cuypershuis – der Haupteingang

Pierre Cuypersstraat in Roermond

Pierre Cuypersstraat in Roermond

Danach folgte ich der Pierre Cuypersstraat, um in Richtung ECI-Cultuurfabriek zu gelangen, wo morgen der Startpunkt der Tour ist. Hier begrüßte mich ein Schild „Wonen op ´t eiland van je dromen!“ (Wohnen auf der Insel Deiner Träume) und im Hintergrund sah man ein verfallendes Haus. Naja, ich würde hier nicht wohnen wollen…

Wohnen auf der Insel Deiner Träume

ECI Cultuurfabriek

die ECI Cultuurfabriek

Nun entdeckte ich den Schornstein mit dem Schriftzug „ECI“, das sollte also die Kulturfabrik sein. Dann versuche ich mal den schnellsten Weg zu meinem Hotel zu finden, ob morgen nicht suchen zu müssen. Dieser Plan war schnell wieder vergessen, als ich erneut in Richtung Cultuurfabriek abbog und das Bewässerungssystem entdeckte, was mich gleich wieder an die Westergasfabriek in Amsterdam erinnerte. Im Vordergrund konnte ich einen Graureiher beobachten, der auf dem Kanalsystem seine Freude hatte, währenddessen ich das alte Fabrikgelände im Hintergrund musterte. Auch dieses Gelände werde ich morgen besser kennenlernen, darüber war ich bereits froh, als ich es auf dem Programm las. Der Bezug zu meinem Diplomarbeitsthema lag nah!

das Bewässerungssystem der ECI Cultuurfabriek

man sieht 2 Graureiher, wer ist der Echte?

Graureiher oder Kranich?

Nun folgte ich der Straße bis zu einem Kreisverkehr, wo ein Schild fand, was für die meisten Besucher von Roermond wohl am wichtigsten ist: Designer Outlet. Nein, ich bin nicht dahin. Eigentlich schade, dass Städte manchmal nur aufs Einkaufen reduziert werden.

das Designer Outlet in Roermond

Blick auf die oude Kerk (alte Kirche)

Blick auf die oude Kerk (alte Kirche)

Ich sah mir stattdessen eine schöne Kirche an – die oude Kerk und kurz danach war ich wieder in der Altstadt und fand sogar eine Gracht und den Marktplatz mit einem impulsanten Rathaus inkl. Kuppelfiguren.

der Marktplatz in Roermond

der Marktplatz in Roermond

Gracht in Roermond

Gracht in Roermond

Auf diesem Weg ging’s auch kurz in eine Passage, in der selbst im Supermarkt nur 5 Leute inkl. 2 Kassierinnen waren. Wo sind nur die Roermonder?? Entlang der Gracht sassen ein paar mittleren Alters und später stellte ich fest, dass ich am belebtesten Platz der Stadt wohl übernachte. Denn auf dem Stationsplein hatten sich inzwischen die Straßencafés gefüllt. Mal schauen, ob es eine ruhige Nacht wird!?

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Wart Ihr schon mal in Roermond? Habt Ihr auch die Reize dieser Stadt entdeckt oder nur das Outlet besucht?

9 Gedanken zu “Roermond

  1. Katja

    Ich war bislang nur im Outlet Center in Roermond, weil man da einfach gute Markenqualität zu guten Preisen bekommen hat, aber Roermond hat ja doch einiges mehr zu bieten.

  2. Liebe Katharina,

    dass Dir Roermond gefällt, kann ich gut verstehen. Ich habe 4 Jahre dort gewohnt, direkt hinter dem Munsterplein. Schön, meiner kleinen, geliebten Stadt hier wieder entgegenzukommen.

    Damit Du von Deiner nächsten Reise dorthin das Beste für Dich herausholst, musst Du wissen, wie diese Stadt funktioniert. Und Du musst Dir vorher überlegen, was genau Du in Roermond tun möchtest.
    Falls Du fotografieren und die Stadt für Dich entdecken willst, dann solltest Du montags bis mittwochs dorthin fahren. Da sind ab 17:00 Uhr die Straßen relativ leer, kaum jemand wird Dir vor´s Objektiv laufen. In Roermond isst man zwischen 17:00 und 18:00 Uhr, in dem Punkt sind die Limburger sehr konsequent. Und nach dem Essen lockt die Couch, denn man muss ja in der Regel am nächsten Tag arbeiten.
    Ab Donnerstag (Koopavond) beginnt sich Roermond langsam ins Wochenende zu stürzen. Hier in den Niederlanden arbeitet kaum jemand 40 Stunden, sondern 32, viele haben deshalb freitags frei. Und das macht sich dann eben auch in Roermond bemerkbar. Die Stadt erwacht zum Leben.
    Und wenn Du Chaos pur haben möchtest, dann komm am Wochenende. Denn dann spricht man Deutsch auf den Straßen von Roermond. (Wirklich wahr, es scheint, als ob das halbe Ruhrgebiet zu Besuch ist.)

    Lieben Gruss aus Limburg

    Brita

    1. Katharina

      Hallo Brita,

      danke für Deine tollen Tipps zu Roermond! Ich werde sicher nochmal hinfahren und den einen oder anderen Tipp von Dir beherzigen.

      LG Katharina

  3. Schöner Bericht und tolle Fotos. An dem Abend war es ja wirklich leer. An den nächsten 2 Tagen hatte es definitiv mehr Leute auf der Straße. Und vor allem in den Kneipen an der Rurkade 🙂
    LG Simone

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